"Vegetarier und Veganer sind penetrant und müssen ständig missionieren und ihre Meinung den anderen aufdrücken! Sie sind intolerant und sehen sich als etwas Besseres an." Ich denke diese Vorurteile sind uns alle geläufig - egal ob pflanzliche oder tierische Ernährung bevorzugt.
Aber ganz ehrlich - sind wir so penetrant und missionierend? Wenn es einer wissen muss, dann unser Partner.
Ich habe meinen Freund kennen gelernt als ich noch omnivor war, also sowohl Fleisch als auch Fisch gegessen habe - er ebenfalls.
Irgendwann kam ja, wie hier beschrieben, mein Gesinnungs- und damit auch Essverhaltenswandel. Und ja, ich habe mir gewünscht, dass mein Partner nun die Welt auch wie ich sieht. Dass er das Leid nicht in Kauf nimmt für ein bisschen Genuss. Dass wir unsere Werte und Ansichten teilen. Denn vegetarisch und vegan Leben ist letzlich doch viel mehr als bloß eine Ernährungsweise - es ist eine Einstellung zum Leben anderer und der Umwelt. Es geht nicht darum, dass man vielleicht keinen Spinat oder Spargel mag. Es geht um Leben, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Ethik. Wer wünscht sich da nicht, dass der Partner die gleichen Werte vertritt?
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Natürlich kann und sollte man seinen Partner nicht dazu zwingen, seine Essgewohnheiten zu ändern, wenn die Person das Einsehen dahinter nicht hat. Und so lebte er jahrelang mit Fleisch weiter, auch wenn er durch unsere Gespräche wusste, wie ich denke und dass es mir eigentlich lieber wäre, wenn er Fleisch auch von seinem Speiseplan streichen würde. Als ich mich schon fast damit abgefunden hatte, dass sich seine Ernährung niemals ändern würde, beschloss er Pescetarier zu werden (Anm. Pescetarier essen Fisch und Meerestiere, aber kein Fleisch). Und ja, das war für mich eine Erleichterung, denn ich mag es nicht wenn jemand in meiner Nähe Fleisch isst. Ich sehe dann einfach kein Schnitzel vor mir, sondern ein schreiendes Schwein. So wird Essen natürlich unerträglich. Über gelegentlichen Fischkonsum kann ich hinweg sehen. Ja ich weiß, Fische sind auch Tiere, aber ich bin der Meinung, dass sie nicht so ausgeprägt leiden können wie Säugetiere - was natürlich nicht heißt, dass ich das Töten von Fischen unterstütze.
Soweit zu meiner Situation - aber ich denke vielen geht das ähnlich.
Nicht nur ich werde meine Gewohnheiten in einer Beziehung geändert haben -wie lief das bei euch?
Ernähren sich eure Partner genauso wie ihr?
Der VEBU hat nun auch offiziell heraus gefunden, dass sich Vegetarier bzw. Veganer Partner wünschen, die ihren Lebensstil teilen. D.h. konkret, dass über 50% der Vegetarier einen vegetarisch lebenden Partner bevorzugt wählen würden, bei den Veganern wünschen sich sogar 85% einen veganen Partner.
Quelle.
1 Kommentare
Hi. :)
AntwortenLöschenIch kann verstehen, dass man sich jemanden wünscht, der diese Dinge ähnlich sieht, aber als Bedingung setzen würde ich das nie. Ein totaler Fleischesser wäre andererseits schon nicht schön. Meinen Freund habe ich kennen gelernt, als ich seit vielen Jahren Vegetarierin war. Er hat gelegentlich Fleisch gegessen. Wir haben das gegenseitig toleriert, wenn wir zusammen gegessen haben, wurde ausschließlich vegetarisch gegessen, ohne Diskussionen.
Jetzt esse ich zu 99% vegan, und da es einfach wenig Sinn macht, doppelt zu kochen und es vegan ja auch schmeckt, hat er das einfach so übernommen. Versteht die Beweggründe. Verteidigt Veganismus vor anderen.
Ich finde es schön, dass man so auch im privaten Umfeld die Leute dazu bringen kann, ihr Essverhalten zu ändern. Habe auch mal in einer WG gewohnt, in der immer mehr Leute vegan/vegetarisch wurden, es war so toll zu sehen, wie ein entspanntes Vorleben funktioniert.