Der Aufschrei war groß - das Thema überall.
Für alle, die noch nicht genau wissen worum es geht - hier eine kleine Zusammenfassung.
Der Zoo Kopenhagen hat, wie viele andere Zoos weltweit, Giraffen. Aus Gründen des Platzmangels ist die Population recht klein & der Zoo nimmt an einem Zuchtprogramm teil, das die Verpaarung zweier verwandten Giraffen nicht gestattet. So weit so gut, Inzest führt auch bei Tieren zu genetischen Problemen.
Nun wurde ein weiterer Bulle geboren, Marius. Der Zoo hatte aber schon einen Bullen - Marius Vater. Also was nun?
Anstatt den jungen Marius in einen anderen (am zuchtprogramm-teilenehmenden) Zoo zu vermitteln wird er getötet. Und das vor den Augen der Zoobesucher.
Anschließend wird er an die Löwen verfüttert.
Beispielbild von flickr |
Wo ist nun das Problem?
Das Löwen Fleisch essen ist mir bewusst und dass dafür Tiere sterben müssen ist unvermeidbar. Dass ein Löwe Giraffenfleisch isst stört mich auch nicht. Was mich stört, ist wie schnell das Leben eines Tieres geopfert wird. Der Bulle war jung und gesund. Die Population der Giraffen sinkt. Konnte man das Inzuchtproblem nicht anders umgehen? Indem man Marius an einen anderen Zoo weitergibt z.B:? Sonst ist der Handel mit Tieren auch kein Problem.
Und das führt zu meinem Hauptproblem: Zoos sind Tierquälerei. Es geht um Profit und nicht um die Tiere. Es wird gezüchtet, obwohl man nicht mal weiß wohin mit den Tieren. Und dann wird getötet - ohne richtigen Grund. Und sie helfen nicht, einen Population zu stabilisieren, denn Zootiere werden niemals ausgewildert. Man nimmt ihnen die Freiheit und kleine Kinder zu belustigen. Zoos sind und waren zu keiner Zeit artgerecht.
Wie steht ihr zu dem Fall - richtige Vorgehensweise Kopenhagens oder nicht?
6 Kommentare
Zoos ansich stehe ich auch sehr zwiespältig gegenüber, aber die werden wohl nie ganz abgeschafft. Als Kind habe ich unseren Zoo geliebt.
AntwortenLöschenWas den konkreten Fall anbelangt, so war es nicht möglich Marius in einem anderen Zoo unterzubringen, da die dort lebenden Giraffen alle mit ihm verwandt sind. Ich finde die Sache aber absolut, absolut schrecklich und frage mich schon ob wirklich ALLES probiert wurde... das kann doch so nicht angehen :(
Nein, entschuldigung, aber das ist ziemlicher Müll, den du da schreibst.
AntwortenLöschenWenn du dich näher mit dem Thema befasst hättest, würdest du wissen, dass der Kopenhagener Zoo das Tier an andere Zoos weltweit vermitteln wollte, es aber nicht ging, da alle so eng miteinander verwandt sind.
Ich denke, es wäre für die Populationen schlimmer einen immer geringerwerdenen Genpool zu haben als einmal einen Bullen zu töten.
Und nein, Zoos züchten nicht wahllos drauf los, weil sie Profit wollen. Es ist eine ziemliche Sensation bei Tieren wie Elefanten, Giraffen usw. wenn ÜBERHAUPT mal ein Jungtier gezeugt wird.
Der Grund wofür das Tier getötet wurde, war ein richtiger Grund, oder ist es toll, wenn nur noch behinderte Giraffenbabys auf die Welt kommen, weil Inzucht betrieben wird?
Ja, Zootiere können niemals ausgewildert werden, aber die Tiere bilden eine eigene Population und da der Mensch immer tiefer in die Natur eindringt und den "richtigen" Giraffen da draußen die natürliche Nische nimmt, sterben die wilden Tiere so langsam aus. Doch wenn der Mensch den Giraffen wenigstens etwas Schutz bietet und sich wenigstens in Zoos um die Tiere kümmert, bleibt die Art erhalten und das ist verdammt wichtig.
Ohne Zoos wären viele Arten schon ausgestorben.
Nein, Zoos sind nicht nur dafür da, um Kinder zu belustigen. Sie versuchen aussterbende Tierarten zu retten. Es gibt in Zoos zB auch genug Räume "hinter den Kulissen", wo extrem empfindliche Tiere gehalten werden (siehe Fische, Amphibien und Co.), die sind sicher nicht dazu da, um Kinder zu bespaßen. Und mal ehrlich, um wirklich Profit herauszureißen, baut man keinen Zoo auf. So viel verdient man da nicht ;) Die sind ja nur auf Spenden angewiesen.
Ehrlich gesagt, sehe ich das nicht so. 1. Habe ich mich klar gegen Inzest ausgesprochen. 2. Doch, Zoos züchten wie verrückt in diversen Tierarten - wenn du dir mal die ganzen "Vermittlungsmachenschaften" anschaust, siehst du das auch, aber das soll der Zoobesucher natürlich nicht mitbekommen. Und Babys sind halt niedlich und steigern die Besucherzahlen - ich sage nur Knut. 3. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Man kann mir nicht erzählen, dass man sein Bestes versucht hat. Kein Zoo auf der Welt kann einen Giraffenbullen aufnehmen? Als ob alle Zoogiraffen mit ihm verwandt wären. Wahrscheinlich hat man bei zwei Zoos angefragt, damit man das dem Bürger nett verkaufen kann.
Löschen@Limbs:
LöschenUnd wo ist der Sinn, eine Population angeblich vor dem Aussterben zu retten, indem man ein paar Exemplare davon in Zoos hält? Hilft es den aussterbenden Tierarten etwas, wenn es sie zwar in freier Natur nicht mehr gibt, aber im Zoo?
Ich glaube nicht, dass sich ein Giraffe für ein solches Leben entscheiden würde, wenn er denn gefragt werden könnte. Die Alternative zum Zoo ist ja nicht ein qualvolles Leben, sondern gar nie erst geboren werden. Im Wissen, dass solche Vergleiche sehr schwierig sind: Wir Menschen würden ja in den meisten Fällen auch dass "gar nie erst geboren werden" dem Leben in einem Gefängnis eindeutig vorziehen, möge es auch ein Fussballfeld gross sein.
danke für den kommentar. ;) das mit den schuhen werd ich gleich mal roxy schrieben
AntwortenLöschenach ja, das war wirklich ein jammer, dieser giraffen skandal. ich bin der meinung, dass wir zoos wirklich abschaffen müssen. es ist doch nicht natürlich wilde tiere in käfigen zu halten für unsere belustigung.
AntwortenLöschendabei gibt es schon erste ideen, wie man zoos anders, OHNE Tiere gestalten könnte. das fand ich super spannend:
http://betterymagazine.com/stories/a-zoo-without-animals/
...ach ja, die welt könnte so viel besser / schöner sein!